Sonntag, 24. Mai 2009

23.05.2009 - Die Azoren warten schon

23.05.2009 – Bermudas, ade
Ungefähr um 15.00 Uhr läutet mein Telefon. „Unbekannter Teilnehmer“ erscheint am Display. Doch die Stimme am anderen Ende gehört Werner. Ich freue mich sehr.

„In einer Stunde ist es soweit, dann legen wir ab!“ Werner klingt erleichtert, als er die Worte sagt. Seit ihrer zweiten Ankunft in St. George waren Michi und Werner sehr fleißig. Käufer hat sich zwar leider keiner gefunden, dazu liegen die Bermudas zu weit abseits von den gängigen Segelrouten und damit auch von Menschen, die auf der Suche nach einer Trintella sind.

Dafür wurde die Tattoo generalüberholt. Das Schiff wurde an Land gehoben, damit einige Arbeiten, die schon dringend notwendig waren, durchgeführt werden konnten. Das Unterwasserschiff wurde neu gestrichen. Die Schiffschraube, die schon lange darauf wartet, getauscht zu werden, konnte nun endlich wirklich montiert werden. Vor unserer Abfahrt hatten wir sie in Monfalcone zwar schon ausgetauscht, doch leider war dieser Propeller damals um eine Nummer zu groß und die Rotorblätter kratzten am Rumpf. So musste wieder die alte Schraube drauf.

Der Auspuff wurde auch erneuert. Beim Öffnen des Auspuffflasches ist dabei das Rohr abgerissen. Der Rost hat ihm schon arg zugesetzt gehabt.

Nun strahlt die Tattoo-Island in neuem Glanz und ist bereit für die große Überfahrt. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind nicht schlecht. Der Wind ist zwar derzeit sehr schwach und kommt aus Osten, die Richtung, wo eigentlich das Ziel liegt. Ein paar Breitengrade weiter nördlich dreht er dann aber auf Süd. Dorthin müssen Werner und Michi nun einmal segeln, um dann auf Kurs nach Ost zu gehen.

Werner meint, dass sie in etwa 18 Tagen am Ziel sind. Ich wünsche ihnen, dass es schneller geht.

Donnerstag, 21. Mai 2009

26.04 - 17.05.2009 - Zu den Azoren

26.04.2009 – Auf geht’s!
Um 04.30 Uhr läutet der Wecker. Schnell noch in Jimbos Bar, wo es um diese Zeit noch stockfinster ist, um ein letztes Mal vor der großen Überfahrt mit Lilli, Pauli und Pitty zu skypen ( = telefonieren am Computer). In Wien ist es ja schon 11.00 Uhr.

Um 07.00 Uhr wecke ich Michi und Werner. Ich hole aus der Bäckerei frisches Brot für die nächsten Tage. Wir wollen den Liegeplatz bezahlen und tanken, doch ohne Dockmeister geht gar nichts, denn er muss Strom- und Wasserverbrauch ablesen. Und der hat heute verschlafen. Unsere Nervosität nimmt zu. Denn um 09.00 öffnet die Hebebrücke die Durchfahrt, um aus der Simpson Bay Lagoon rausfahren zu können. Und wir wollen endlich weg von hier. Dann erscheint endlich der Dockmeister, ein verkrampftes Lächeln auf den Lippen. Wir bezahlen, füllen unsere Tanks mit Diesel und legen ab. Klaus steht an der Tankstelle und bläst uns auf seiner Conche-Schnecke den Abschiedsmarsch. Wir sehen uns wahrscheinlich wieder auf den Azoren.

Unter Motor verlassen wir die Lagune in Richtung Osten. Es geht zuerst um Insel St. Martin herum. Der Kampf gegen Wind und Welle bis zur Hauptstadt Philippsburg ist hart. Wir müssen aufkreuzen, denn die Felsenklippen, die knapp vor der Küste aus dem Meer ragen, müssen großräumig umfahren werden. Das kostet zwar Zeit, aber in Anbetracht der vor uns liegenden Strecke sind diese Umwege eigentlich nicht erwähnenswert. Auf kürzesten Weg sind es bis zur Insel Fajal 2400 Seemeilen. Wahrscheinlich werden es aber ein paar Seemeilen mehr, denn nur bei optimalen Wetterverhältnissen können wir die direkte Route fahren.

Die derzeitigen Winde aus ONO lassen uns nicht so vorankommen, wie wir uns das wünschen würden. Der Bordalltag ist hart und so wird es wahrscheinlich auch die nächsten Tage so bleiben. Die Wellen kommen schräg von vorne und der Wind bläst mit 20 bis 30 Knoten und sorgt für ausreichend Lage. Ohne sich mit mindestens einer Hand irgendwo am Schiff fest zu halten kann man sich nicht bewegen.

Nun ist es an der Zeit, die Windfahne zu aktivieren. Die Feststellschraube, mit der das Ruderblatt der Windfahne fixiert wird, wenn sie nicht in Betrieb ist, lässt sich um keinen Millimeter bewegen. Michi setzt seine ganze Kraft ein. Doch nichts bewegt sich. Wahrscheinlich klemmt die Schraube, weil zuviel Druck am Ruderblatt ist. Erst als wir in den Wind schießen, kann Michi die Mutter lockern. Nun kann die Windfahne ungestört arbeiten.

Unser derzeitiger Kurs: 350°, die Geschwindigkeit pendelt zwischen 3,5 und 4,5 Knoten, manchmal zeigt die Logge auch 5,0 Knoten an. Könnten wir genau nach Norden fahren, wäre das der bessere Kurs. Doch wir dürfen nicht unbescheiden sein, denn es geht besser voran, als wir anfangs geglaubt haben.

Plötzlich: Ein dünner Faden rostigen Wassers bahnt sich seinen Weg entlang der Trennwand vom Salon zur Nasszelle. Es tröpfelt wieder vom Mastfuß in den Salon herab. Eine alte Wunde ist aufgebrochen. Ständig schießen Wellen über den Bug und setzen das Vorschiff unter Wasser. Und immer wieder verirren sich dann ein paar rostige Tropfen über den Mastfuß in das Schiffsinnere und tröpfeln auch in Werners Koje. Obwohl die Schrauben mit „Sicaflex“ schon mehrmals abgedichtet worden sind. Werner nimmt es aber mit seiner typischen Gelassenheit – ein Wasserbett soll ja gesund sein.

Und immer wieder spritzen große Wellen über die Spreyhood bis in das Cockpit. Und auch bis in die Achterkoje. Vorsichtshalber verschließe ich die Jalousietüren, denn sonst würde meine Koje wahrscheinlich auch unter Wasser stehen.

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Die Sonne versinkt hinter dem Horizont. Zeit für ein Abendessen. Huhn und Gemüse aus dem Wok, dazu Reis. Die nächtliche Wache lässt uns meist nur kurz schlafen. Doch wir müssen ständig darauf achten, dass keine Schiffe vor uns unerwartet auftauchen und dass wir unseren Kurs halten.


27.04.2009 – Tag 2, 19°36’ N, 62°57’ W, 110 Seemeilen
Wachebeginn um 00.00 Uhr. so gut es geht verstecke ich mich unter der Spreyhood. Mit Schwimmweste und sicher angegurtet. Nicht oft, doch mit einer gewissen Regelmäßigkeit, ergießen sich Wassermassen vom Vordeck bis nach achtern ins Cockpit hinein. Der letzte Wasserschwall erreicht auch mein Haupt. Nur durch eine schnelle Reaktion kann ich dieser Dusche entgehen.

Damit die Zeit während der Wache etwas schneller vergeht, versuche ich, mit der Stirnlampe am Kopf, eines dieser wirklich schwierigen Sudoku-Rätsel zu lösen. Aus dem Buch, das mir Lilli auf die Reise mitgegeben hat. Um 02.00 wecke ich Werner und leg mich dann sofort wieder in meiner Koje. Und weil mir frische Luft so wichtig ist, schließe ich unvorsichtiger Weise nicht die Luke. Ein Fehler, denn nun ist auch meine Matratze nass.

Zweite Wache von 06.00 bis 08.00 Uhr. Nicht passiert. Es dämmert, doch die Sonne lässt sich nur sehr spärlich hinter einer dichten Wolkendecke blicken. Kurz vor 08.00 Uhr dann unsere erste Schiffsbegegnung. Hinter uns kreuzt ein großes Frachtschiff unser Fahrwasser. Gleich danach lieg ich wieder in meiner Koje.

Als ich wieder munter bin, arbeiten Michi und Werner schon am Frühstück. Das Obst schneide ich heute lieber im Salon – denk ich mir. Alles steht schon bereit, als eine ungehobelte Welle all meine Bemühungen zunichte macht. Nun ist alles fein säuberlich in Werners Bett verteilt. Ich gebe nicht auf und sammle alles ein. Korn für Korn. Wir haben viel Zeit.

Alles, was man an Bord tut, erfordert viel Kraft. Ob essen, kochen, waschen, Zähne putzen, schlafen – ganz egal – überall muss man sein gesamtes Körpergewicht unter Kontrolle halten, will man nicht ungewollt gegen irgend eine Kante fliegen, sich die Nase anhauen oder weiß Gott was verletzen.

Nach dem Frühstück beginnt wieder die Bordroutine. Alle Bilgen müssen täglich kontrolliert werden. Über das Loch am Deck, wo die Ankerkette in den Ankerkasten läuft, kommt trotz Abdichtung immer etwas Wasser rein. Und dieses fließt dann bis in die Hauptbilge.

Geschirr abwaschen im Spülbecken ist derzeit nicht möglich. Denn will man das Wasser abfließen lassen, dann wird von unten über die Abflussleitung Wasser nach oben in das Becken gedrückt und es droht überzugehen. Aus diesem Grund haben wir dass Absperrventil verriegelt. Außerdem müssen wir mit unseren Süßwasservorräten sparsam umgehen und spülen deshalb mit Salzwasser.

Mittlerweile hat sich die Matratze von Werners Bett schon ordentlich mit Wasser gefüllt. Die Sonne hilft an Deck fleißig mit, die Polster wieder trocken zu legen.

Um 12.00 aktivieren wir das Satellitentelefon und ich gebe Pitty unseren Standort durch. Sie gibt diese Information an Kiesel weiter und der sorgt dann für hoffentlich gutes Wetter.

In der Zwischenzeit haben wir nach einer Lösung gesucht, wie wir den Wasserfluss durch die undichten Schraubenlöcher vom Mastfuß in den Salon unter Kontrolle bringen können. Ein weiterer Versuch, die Stelle mit dem Wundermittel Sicaflex abzudichten, war leider nicht erfolgreich. Mit einer in der Mitte auseinander geschnitten und unter der undichten Stelle montierten Wasserflasche wird das eintretende Wasser nun gesammelt. Nach einigen Stunden füllen wir das aufgestaute Wasser dann in einen Kübel um und entleeren diesen. So bleibt die Backbordseite und vor allem Werners Bett halbwegs trocken.

Heute gibt jeder seine geheime Schätzung ab, wann wir Horta auf der Insel Fajal erreichen werden. Die Zettel werden verklebt und dürfen erst am Ziel geöffnet werden. Wer wird diesmal der Wettkönig. Und genau in diesem Moment schießt wieder eine heftige Welle über das Cockpitverdeck und bis in die Achterkabine.

Bett abziehen, Leintuch und Polster zum trocknen auflegen. Abends gibt es Cous-Cous mit Gemüse. Cous-Cous ist eigentlich nicht sehr beliebt. Doch an so Tagen wie heute ist es wesentlich einfacher zuzubereiten, als z.B. Spagetti. Werner und ich sitzen gerade im Salon beim Essen, als sich ein Wasserschwall über uns ergießt. Leider war die Luke genau gegenüber nicht gut verschlossen. Nun ist sie aber zu.

In der Nacht frischt der Wind etwas auf. Wir müssen das Großsegel reffen. In der Finsternis eine ungute Sache, doch die Sicherheit geht vor. Danach liege ich gleich in meiner Koje und versuche zu schlafen.


28.04.2009 – Tag 3, 21°18’ N, 62°57’ W, 105 Seemeilen
Aufstehen um 02.00. Diese Wache liebe ich ganz besonders. Müde kriech ich aus der Koje. Und es dauert nur wenige Minuten, bis sich der erste Wasserschwall über mich ergießt. Ich bin begeistert. Zum Glück ist es heute angenehm warm, sodass alles recht flott wieder trocken ist.

Ende Der Wind bläst mit 20 bis 25 Knoten und wir kommen schnell voran. Die zweite Wache von 08.00 bis 10.00 ist mir da schon lieber. Das Leben an Bord läuft heute schon besser. Man gewöhnt sich wirklich an alles.

Die Angelleine lassen wir heute auch wieder ins Wasser. Doch nach dem zweiten Fehlalarm geben wir auf. Seit gestern beobachten wir große Mengen an Seegras, die an uns vorbei treiben. Und jedes Mal war es ein Bündel Seegras, das sich an unserem Angelhaken festgebissen hat.

Der Himmel ist bewölkt und die Sonne zeigt sich nur selten. Unsere Solarpaneele können nur mit halber Kraft arbeiten, doch die Servicebatterien sind schon recht schwach. Und das, obwohl wir den Kühlschrank die meiste Zeit nicht in Betrieb genommen haben, eben um Strom zu sparen. Deshalb holen wir heute unseren Generator an Deck und starten ihn, damit wir unsere Batterien laden können.

Zum Abendessen gibt’s Thunfisch mit unserem noch frischen Gemüse. Leider gab es im Supermarkt auf Sint Maarten nur gekühltes Gemüse und Obst. Das verdirbt leider wesentlich schneller als ungekühlte Ware. So muss ich täglich prüfen, ob noch nichts verdorben ist. Der Tipp von Thomas und Kiki war gut, das Gemüse dunkel zu lagern. Nur der Zuckermelone war das egal. Schon nach einem Tag flog sie über Bord.

In der Nacht können wir fast den Idealkurs steuern. Unser erstes Ziel dieser langen Etappe ist der Wegpunkt 30°N und 60°W. Noch sind es 500 Seemeilen bis zu diesem Wegpunkt, der mitten im Atlantik liegt. Das sind wahrscheinlich 5 Tage.


29.04.2009 – Tag 4, 22°56’ N, 62°26’ W, 103 Seemeilen
Meine wache dauert von 04.00 bis 06.00. Nichts passiert, nur knapp vor dem Ende meiner Wache überspült eine Welle das Cockpit. Dafür werde ich um 05.45 mit einem herrlichen Sonnenaufgang entschädigt. Gedämmert hat es schon seit 05.00 Uhr. Um 06.00 wecke ich Werner und versuche Kiesel in Wien zu erreichen, doch der hebt nicht ab.

Gleich nach dem Ende der Wache falle ich sofort wieder in meine Koje und träume herrlich. Ich liege im Schlafwagen eines Zuges und jede Schwelle ist eine Welle. Um 09.30 heißt es aufstehen. Der Tagesablauf ist schon bekannt. Herrliches Wetter, blauer Himmel, keine Wolke verdeckt heute die Sonne. Der Wind hat auf SO gedreht und wir segeln bei 15 bis 20 Knoten unserem Ziel entgegen.

Wir starten einen weiteren Versuch, den Mastfuß abzudichten. Wahrscheinlich wurden er beim Spannen der Wanten wieder undicht. Mittags rufe ich daheim an. „Alles okay, wir kommen gut voran.

Nachmittags müssen wir trotz Sonne wieder mit dem Generator nachhelfen, um genug Strom in unseren Batterien zu haben. Wir brauchen aber unseren wertvollen Treibstoff vielleicht noch später, wenn wir in die windarmen Zonen kommen.

Langeweile gibt es keine an Bord. Immer gibt es irgendetwas zu tun. Und findet sich einmal wirklich keine Arbeit, dann überbrückt man diese Zeit mit Lesen. Der Wind wird schwächer, doch das stimmt mit der Wettervorhersage überein. Wir reffen alle Segel aus. Michi geht es aber trotzdem noch immer zu langsam. Segeltrimm ist das Zauberwort. Wir probieren dies und das. Und nach einigen Versuchen steigt die Geschwindigkeit langsam an. Die Windfahne plagt sich, bei schwachen Winden den Kurs zu halten. Wir fahren in Schlangenlinien. Um das zu verhindern muss nun jeder von uns immer abwechselnd 30 Minuten Steuerwache halten. Wir wollen keine Zeit verlieren.

Kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, taucht eine Delfinschule vor unserem Bug auf. Dieser Anblick lässt jedes Mal das Herz aufs Neue höher schlagen. Und so wie die Delfine aus dem Nichts auftauchen sind sie meist wieder ganz plötzlich verschwunden.


30.04.2009 – Tag 5, 24°38’ N, 62°08’ W, 105 Seemeilen
Mein Tag beginnt um 00.00 Uhr. Alles ist friedlich, bis sich gegen 01.30 plötzlich eine schwarze Wolke von vorne nähert. Das Radar ist nicht in Betrieb, denn wir müssen Strom sparen. Es ist hier auch unwahrscheinlich, dass ein Schiff unsere Route kreuzt. Ich warte, dass der Wind auffrischt. Doch nichts passiert. Dann beginnt es heftig zu regnen. Mit Müh und Not schaffe ich es, trocken zu bleiben. Und als es wieder aufhört zu regnen, ist es plötzlich auch total windstill. Eine gespenstische Stimmung. Mit nicht einmal 3 Knoten dümpeln wir dahin.

Werner übernimmt die nächste Wache und mit ihm kehrt auch der Wind zurück. Die nächste Wache vertreibe ich mir mit Tagebuch schreiben, lesen und Sudoku lösen. Der Wind hat leider auf NO gedreht und wir müssen unseren Kurs ändern. Wir fahren zwischen 350° und 000°. Doch auch das stand im Wetterbericht.

Der Tag verläuft ruhig. Das Wetter meint es gut mit uns. Plötzlich entdeckt Michi, dass das Unterliek der Genua eingerissen ist. Wir werden also die Genua einrollen und die Fock am Reservestag anschlagen. An Reservesegel mangelt es glücklicherweise nicht. Und damit wir keine Zeit verlieren, wollen wir während der Reparatur motoren, damit auch unsere Akkus wieder ordentlich geladen werden.

Ich starte den Motor. Er läuft. Ich lege den Gang ein. Nichts tut sich. Wir stehen schon fast. Ich gebe etwas mehr Gas. Noch immer tut sich nichts. Ich rufe den beiden am Bug zu, dass da etwas nicht stimmt. Michi öffnet den Motorraum und prüft die Antriebswelle. Er versucht die Welle mit dem Fuß zu stoppen. Und sie lässt sich problemlos anhalten. Sein erster Gedanke: Getriebeöl prüfen. Der Messstab ist staubtrocken. Öl nachfüllen. Ein nochmaliger Test. Das Ergebnis ist das Selbe. Plötzlich entdeckt Michi, wie frisches Öl über die Welle in den Motorraum spritzt. Nun scheint die Ursache klar. Der Dichtring zwischen Welle und Getriebe ist wahrscheinlich nicht mehr dicht.

Wir rufen unseren Freund Gerhard K. in Wien an und schildern ihm die Situation. Er ruft einen Bekannten an und beide bestätigen unseren Verdacht. Diesen Schaden können wir selbst nicht beheben. Dazu benötigen wir einen Mechaniker und vor allem eine neue Dichtung. Nun muss es ohne Motor weitergehen.

Was tun in dieser Lage? Sollen wir zurück an den Start, nach Sint Maarten. Oder gleich direkt zu den Azoren. Oder zu den Bermudas, die etwa gleich weit entfernt sind, wie Sint Maarten.

Gerhards Hilfe ist entscheidend. Wir beschließen, weiter zu den Bermudas zu segeln. Dort hoffen wir, die Reparatur durchführen zu können. Das Wetter für die nächsten Tage ist ideal, um die Bermudas zu erreichen. Hoffentlich ändert sich das nicht.

Mein Plan, das Schiff in Sint Maarten stehen zu lassen, eventuell auch einem Makler zum Verkauf zu geben und von dort die Heimreise anzutreten, ist wieder auf Eis gelegt worden. Unser neues Ziel ist St. George auf den Bermudas.

Wir segeln nun mit der Fock. Währenddessen näht Michi die Genua. Doch es ist eine sehr schwierige Arbeit, den dicken Stoff fünfmal zu durchstechen. Und da es in der Zwischenzeit dunkel zu werden beginnt, legt er die Arbeit weg. Morgen ist auch noch ein Tag.

Um die gedrückte Stimmung vergessen zu lassen, gönnen wir uns heute eine Tafel Schokolade – wegen der angeblichen Glückshormone.

Trotz der wirklich unangenehmen Situation liege ich bald in meiner Koje und schlafe tief und fest.


01.05.2009 – Tag 6, 26°29’ N, 62°32’ W, 113 Seemeilen
Der Tag fängt um 02.00 Uhr an. Wir „rasen“ mit fast 6 Knoten durch die Finsternis. Wenn eine Welle bei dieser Geschwindigkeit etwas flacher auf den Rumpf trifft, dann gibt es einen heftigen Knall und Mast, Wanten und Stagen beginnen zu vibrieren. Man hat auch im Cockpit das Gefühl, der ganze Rumpf zittert ängstlich vor den Wassermassen. Aber unsere Tattoo ist von großer Robustheit.

Immer wieder werfe ich einen Blick auf unseren Kartenplotter. Und natürlich beobachte ich auch die Umgebung, ob sich vielleicht ein Schiff von irgendwo her nähert. Aber es bleibt ruhig. Und bis auf eine Begegnung war es total einsam.

Nach dem Frühstück gehen wir unseren täglichen Kontrollen und Wartungsarbeiten nach. Das Wasser, das sich in den Bilgen sammelt, ist nicht bedenklich. Trotzdem schöpfen wir alles bis auf den letzten Tropfen aus. Michi näht die Genua. Obwohl das Ersatzsegel um ein ganzes Stück kleiner ist als unsere Genua, kommen wir sehr gut voran.

Um 12.00 wird das Satellitentelefon wieder aktiviert. Dann fängt es meistens laut zu piepsen, wenn die Kurznachrichten ( = SMS) aus der Heimat eintreffen. Kiesel versorgt uns wieder mit einem guten Wetterbericht.

Nachdem die Genua genäht ist, schlagen wir sie sofort wieder an. Doch nach wenigen Minuten reißt das Segel am Unterliek genau neben der reparierten Stelle. Da scheint das UV-Licht dem Segel schon ordentlich zugesetzt zu haben. Wir setzen also wieder unsere Fock. Der Wind ist uns treu geblieben und bläst mit 20 bis 25 Knoten. Zur Sicherheit verkleinern wir das Vorsegel, obwohl wir uns dadurch etwas langsamer dem Ziel nähern.

Noch sind es 360 Seemeilen bis zu den Bermudas. Voraussichtlich werden wir am Dienstag in der Früh dort eintreffen. Nur der Wind muss uns erhalten bleiben.

Unsere Trinkwasservorräte haben wir größtenteils in 5l-Kanistern eingekauft, aus Kostengründen. Nun füllen Michi und Werner die Kanister in Flaschen um. Die lassen sich leichter verstauen. Und auch Diesel haben wir in 5l-Wasserflaschen am Bug befestigt. Damit wir das Gewicht am Vorschiff etwas reduzieren können, werden die Reserven in den Tank gefüllt. Eine Arbeit, die man mit großer Vorsicht machen muss, damit ja kein Tropfen verschwendet wird. Derzeit zwar nicht notwendig, denn motoren können wir ja im Moment nicht.

Zum Abendessen gibt es Gemüse aus dem Wok mit Reis. Heute spielen wir wieder einmal Jolly.


02.05.2009 – Tag 7, 28°01’ N, 62°51’ W, 93 Seemeilen
Wir haben nun seit Sint Maarten 600 Seemeilen zurückgelegt. Es wird merklich kühler, besonders in der Nacht. Gestern habe ich nach sehr langer Zeit meinen Pullover ausgepackt. Und auch angezogen. Im T-Shirt ist es zu kalt gewesen. Der Tag verläuft wie die Tage zuvor. Gerhard K. versorgt uns wieder mit dem aktuellsten Wetterbericht. Der ist zum Glück wirklich gut für uns. Wäre der Wind nur um eine Spur stärker, dann könnten wir vielleicht schon am Montag am Abend in Saint George landen. Wir segeln unter voller Besegelung mit 5 bis 6 Knoten Kurs 345°. Optimal!

Der Generator leistet auch gute Dienste. Ohne ihn wären wir schon ziemlich stromlos. Die Sonne versteckt sich leider immer wieder hinter Wolken und unsere Solarzellen liegen faul herum.

Heute wagen wir uns das erste Mal an unsere Konservenbestände. Das Reisfleisch von Inzersdorfer (nach neuem Rezept, wie auf der Etikette zu lesen ist) schmeckt ausgezeichnet. Wir verfeinern es mit Parmesan und verzehren den restlichen Salat dazu. Unser Gemüse, welches in Kartons und unter gut abgedunkelt unter einer Decke in der Achterkoje gelagert, wirkt trotz allem nun schon etwas trostlos und sollte bald verzehrt werden.

Die Nacht ist wieder kühl und sehr feucht. Sobald die Dunkelheit hereinbricht, wird an Deck alles sehr schnell von Nässe überzogen. Man kann sich nirgendwo außerhalb der überdachten Orte an Bord mehr hinsetzen, ohne einen feuchten Hintern zu bekommen.


03.05.2009 – Tag 8, 29°51’ N, 63°17’ W, 112 Seemeilen
Die Wache von 00.00 bis 02.00 verläuft ruhig. Am Beginn der zweiten Wache gleich ein Segelmanöver: Michi bäumt das Vorsegel mit dem Spinnakerbaum aus und sichert das Großsegel mit einem Bullenstander. Der Wind ist schwächer geworden und die Segel fangen heftig zu schlagen an, wenn eine größere Welle unsere Tattoo auf die andere Seite schaukeln lässt. So gesichert kann nun der Großbaum nicht mehr von einer Seite auf die andere pendeln.

Unser Kurs hat sich von einem „am Wind-Kurs“ zu einem „halb Wind-Kurs“, fast auf einen Raumschotkurs geändert. Der Wind hat nun auf Ost gedreht und wird leider immer schwächer. Maximale Windstärke 15 Knoten. Mit 4 Knoten kommen wir aber trotzdem noch ganz gut voran.

Doch je weniger Wind wir haben, umso schwerer tut sich auch unsere Windfahne, den Kurs zu halten. Werner schafft es aber dann doch, die Windfahne so zu justieren, dass sie uns wieder halbwegs genau zu unserem Ziel führt. Sonst wäre uns nichts anderes übergeblieben, als mit der Hand zu steuern.

Ein wunderschöner Tag mit einem strahlend blauen Himmel. Nun wird es immer mehr zur Gewissheit. Unsere Ankunft in St. George wird am Dienstag früh am Morgen sein. Heute begegnet uns wieder ein Schiff. Ein riesiger Containerfrachter kreuzt unsere Route und fährt in Richtung USA.

Da nun Wind und Welle wieder mehr von hinten kommen, hat sich das Leben an Bord auch wieder normalisiert. Wir können nun wieder Spagetti kochen. Doch bei einem „Am Wind-Kurs“ ist die Gefahr zu groß, dass man sich mit kochendem Wasser verbrennt.


04.05.2009 – Tag 9, 31°30’ N, 63°55’ W, 105 Seemeilen
Der Wind wird von Tag zu Tag schwächer. Heute pendelt die Anzeigenadel des Anemometers zwischen 10 und 12 Knoten. Mit voller Besegelung schaffen wir aber immerhin 3,5 bis 4 Knoten. Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass wir derzeit auch noch fast voll beladen sind. Und das Gewicht von Proviant, Wasser und Diesel ist nicht zu unterschätzen.

Wenn eine größere Welle aus etwas anderer Richtung auf den Schiffsrumpf trifft, als der Rest der Wellen, dann beginnen die Segel fürchterlich zu schlagen. Das ist natürlich ein Lärm, der Schmerzen verursacht, wird das Material dadurch einem unnötigen Härtetest unterzogen. Kaputte Segel können wir keineswegs gebrauchen.

In der Zeit meiner zweiten Wache von 08.00 bis 10.00 wird der Wind immer schwächer. Mit 10 Knoten Windgeschwindigkeit schaffen wir gerade 2,5 bis 3,0 Knoten Fahrt. Bei diesen Verhältnissen würde sich unsere Ankunft in St. George um einige Stunden nach hinten verschieben. Dieser Gedanke macht uns nicht glücklich. Bis jetzt haben die Wettervorhersagen immer gestimmt. „Für Montag Wind aus Süden, Windstärke 1 bis 2“, hat uns Gerhard vorgestern mitgeteilt. Und die Vorhersage ist eingetroffen.

Wir werden fürchterlich geschaukelt und alles, was nicht niet- und nagelfest verstaut ist, klirrt, scheppert, fliegt um uns herum. Um 09.00 Uhr sind wir noch etwa 72 Seemeilen von unserem Ziel entfernt. Bei 3 Knoten Geschwindigkeit wären wir in 24 Stunden am Ziel.

Ich sitze vorne am Bug und beobachte das Meer und die Wellen. Plötzlich treibt ein seltsames Wesen neben unserem Schiff. Und nach kurzer Zeit noch eines. Es ist eine bläulich schimmernde, durchsichtige Blase, auf der Oberseite mit einem Kamm, der wie ein Segel aussieht. Sofort blättere ich im Buch „Gefährliche Meerestiere“ nach und finde darin die „Portugiesische Galeere“. Auf diese passt die Beschreibung exakt. Eine der giftigsten Quallenarten, die im Atlantik leben. Michi hat gestern auch schon einige dieser Spezies gesehen.

Nur mehr 5 bis 8 Knoten Wind. Mit weniger als 2 Knoten Fahrt freuen wir uns über jede zurückgelegte Seemeile. Wir segeln nun mit zwei ausgebäumten Vorsegeln – Schmetterling nennt man diese Segelstellung. Immerhin schaffen wir mit dieser Segelstellung 3 Knoten Geschwindigkeit. Morgen sind wir am Ziel.


05.05.2009 – Tag 10, Saint George
Eine schlaflose Nacht. Bei so geringem Tempo lässt fast jede Welle das Schiff wild schaukeln. Um 04.00 beginnt heute meine zweite Wache. Am Horizont kann man schon die Lichter der Bermuda Inseln erkennen. Und in der Dämmerung erkennt man die Inselkonturen. Eine geschwungene Linie, knapp über dem Wasserspiegel.

Die Bermudas bestehen aus etwa 150 Inseln und Inselchen, die meisten mit Dämmen oder Brücken zu einer geschlossenen Kette verbunden. Aus der Vogelperspektive schaut das ganze wie ein riesiger Angelhaken aus. Es gibt nur wenige Erhebungen, und diese sind nur wenige Meter hoch.

Die Sonne hebt sich wenige Minuten vor 06.00 Uhr aus dem Meer. Es sind nur mehr wenige Meilen bis zum Ziel. Werner übernimmt das Steuer und ich funke auf Kanal 16 das Rescue Coordination Center an. Eine sehr freundliche Stimme begrüßt uns im besten Oxford-English. Von nun an bekommen wir genaue Anweisungen, damit wir sicher in den Hafen von St. George einlaufen können. Der Wind kommt uns auch zu Hilfe und wir können bis zum Ankerwerfen in das große Hafenbecken segeln.

Jede Boje, die wir passieren müssen, gibt uns der Mann am Funkturm genau an. Er kann uns auf seinem Radarmonitor erkennen. Und in der Zeit zwischen den Bojen muss ich viele Fragen beantworten. Wie viele Menschen in unserer Rettungsinsel Platz haben, die Telefonnummer unseres Satellitentelefons und die ID-Nummer unserer Epirb.

Unweit eines rostigen Schiffswracks ankern wir. Es ist 09.00 Uhr Ortszeit. Wir haben es geschafft. Es war aber eine nervenaufreibende Fahrt.

Das Leben an Bord ist mit fast keiner andern Form des Zusammenlebens vergleichbar. Die wenigen verfügbaren Quadratmeter müssen immer geteilt werden. Platz auch für nur ganz wenig Privatleben gibt es keinen. Solange man bereit ist, auf vieles zu verzichten, funktioniert das Leben einigermaßen.

In den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, dass meine Beziehung zu Michi an einem Tiefpunkt angelangt ist. Neun Monate haben wir auf engstem Raum verbracht. Doch nun scheint der Platz unserer Tattoo für uns beide zu eng zu werden. Die Spannung ist zu spüren. Es gibt keinen Platz, um sich aus dem Weg zu gehen. Vielleicht sind wir uns auf eine gewisse Art auch zu ähnlich. Machen wir uns doch eigentlich gegenseitig die gleichen Vorwürfe. Jeder will Recht behalten, aber wahrscheinlich sind es viel mehr die vielen kleinen menschlichen Schwächen, die jeder mit sich trägt, und die den anderen nerven, auch wenn darüber nicht gesprochen wird.

Darum habe ich den Entschluss gefasst, die Reise hier für mich zu beenden. Eine sehr lange Etappe zu den Azoren steht an und wenn in dieser Zeit die Chemie zwischen uns nicht stimmt, dann kann das zum Horror werden.

Ich teile Michi und Werner meinen Entschluss mit. Ich fühle mich dabei überhaupt nicht wohl, aber zu diesem Zeitpunkt kenne ich keine andere Lösung. Nachdem wir auf den Bermudas einklariert haben, buche ich mir ein Ticket für den Rückflug. Denn Rest des Tages verbringen wir getrennt.

Abends gehen wir aber dann doch gemeinsam essen und danach sitzen wir an Bord und führen ein langes Gespräch, das wir vielleicht schon zu einem früheren Zeitpunkt hätten führen sollen.


06.05.2009 – Ein Traum geht zu Ende
An diesem Tag endet unsere gemeinsame Reise. Das Ende ist anders als geplant. Michi und ich haben acht Monate sehr gut zusammengelebt, doch im neunten Monat sind dunkle Wolken aufgezogen. Nun müssen Werner und Michi den Atlantik zu zweit bezwingen. Es bleibt weniger Zeit zum ausruhen zwischen den Wachen. Doch ist dieser Weg wahrscheinlich der bessere, als eine vergiftete Stimmung über fast drei Wochen und keiner Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen.

Vorher muss der defekte Dichtring getauscht werden. Henry und sein Mitarbeiter kommen an Bord und schauen sich die Sache an. Dann beginnt der Mechaniker mit dem Ausbauen der Teile. Nach zwei Stunden hat er die Dichtung in der Hand. Nun kann das Ersatzteil bestellt werden. Henry sagt, er kommt nachmittags vorbei. Dann weiß er, wann die Dichtung geliefert wird.

Knapp vor 16.00 Uhr hält der weiße Lieferwagen von Henry in der kleinen Werft „Bermuda Yacht Service“. Henry teilt uns mit, dass das Teil am Freitag bei ihm eintreffen soll. Dann würde er es sofort einbauen.

In der Zwischenzeit haben Werner und ich mein Gepäck an Land gebracht. Ich verabschiede mich von den beiden und wünsche ihnen viel, viel Glück für die weitere Reise.

Henry führt mich zum Flughafen. Am Check-In gibt es noch ein großes Problem zu lösen. Pro Person dürfen nämlich nur maximal zwei Gebäckstücke mit jeweils maximal 23 kg mitgenommen werden. Ich zähle derzeit aber fünf Taschen und Rucksäcke, die mein Eigen sind.

Eine wirklich liebenswerte Mitarbeiterin der British Airways hilft mir dann aber aus der Patsche. Sie holt einen riesigen Karton aus dem Lager und hilft mir mit vollem Einsatz, dass ich mein Gebäck vorschriftsmäßig aufgeben kann. Drei Taschen finden im Karton Platz. Nun muss ich zwar noch immer eine Gebühr von 180 US$ für mein Übergebäck bezahlen, aber immerhin kann ich es so überhaupt mitnehmen.

Um 20.00 sitz ich alleine in einer Sitzreihe der Boing 777. Wir fahren zur Rollbahn. Pünktlich um 20.10 hebt die Maschine ab.


14.05.2009 – Endlich angekommen
Gestern habe ich mit Michi telefoniert. Das heiß ersehnte Ersatzteil soll heute ankommen. Dann muss es nur noch eingebaut werden. In zwei bis drei Stunden sollte es dann soweit sein. Für Morgen, Dienstag, ist die Abfahrt zu den Azoren geplant.


17.05.2009 – Schon wieder
Über mehrere Ecken habe ich erfahren, dass Michi und Werner wegen eines neuerlichen Defektes leider wieder umkehren mussten. Ich bin auf Grund dieser Nachricht in Sorge und will wissen, was passiert ist.

Am Dienstag, den 12.05.2009 verließen sie den Hafen St. George auf den Bermudas. Doch nach nur sechs Stunden war der Traum von einer schnellen Überfahrt zu den Azoren wieder ausgeträumt. Nur einer Routineüberprüfung ist es zu verdanken, dass der Schaden so früh sichtbar wurde. Wieder das gleiche Leiden. Getriebeöl tritt wieder an der Verbindung von Getriebegehäuse und Antriebswelle aus. An der gleichen Stelle, wie vor der Reparatur. Also wieder zurück an den Start.

Am Abend rufe ich Michi an. Sie sind nun schon wieder ein paar Tage auf den Bermudas. Michi erzählt, dass zu dem neuen Dichtring noch ein anderes Teil erneuert hätte werden sollen. Henry, der Mechaniker hatte das jedoch entweder nicht für notwendig gehalten oder schlicht und einfach darauf vergessen. Und nun müssen sie warten, bis auch dieser Teil geliefert wird.

Morgen montags soll das Ersatzteil eintreffen. Hoffentlich klappt die Reparatur diesmal. Ich drücke den Beiden ganz fest die Daumen.